Monat: Oktober 2013

Die Saison ist vorbei

Aber die Gäste sind doch noch da…?

Ja, aber für die richtigen Insulaner – das sind die, die mit Booten aufgewachsen sind – gibt es nur zwei Jahreszeiten: Die Boote liegen im Wasser oder die Boote liegen an Land.

Boote liegen, der Laie möge da keine Fehler machen, fast immer. Im Wasser, an Land, auf Reede, in der Werft, auf dem Trailer, auf dem Meeresboden und … nein, ich glaube, sie schwimmen Kiel oben – aber da werde ich mal Papa Dalton fragen müssen – und das gegebenenfalls korrigieren.

Wie auch immer, die Boote sind raus. Der BBC Baltrum hat keine Slip-Anlage – wo häufig über eine Rampe der Trailer ans Wasser gelassen wird und mit einer Winde das Boot auf den Trailer gezogen wird und da, na? ….. genau, da liegt es dann.

Aber es gibt Harm – und Harm hat einen Bagger. Harm holt dann die Boote mit dem Bagger aus dem Hafenbecken. So weit, so gut.

Teil Zwei ist dann das Bergen der Stege – eine verpflichtende Angelegenheit, die bei Abwesenheit mit einem Strafgeld geahndet wird – immer Wind und Wetter vorbehalten. Die Aufgaben sind dabei – glaube ich zumindest inzwischen – klar verteilt. Die Einen lösen die Stege, Andere ziehen sie an Land, wieder Andere bringen sie in Position und dann kommt schweres Gerät zum Einsatz, der Bagger und zwei Radlader, und transportieren die Stege zum Bootsclub, wo sie so gelagert werden, dass sie im nächsten Jahr genau so wieder ins Wasser können. Über den Winter müssen noch einige Hölzer getauscht werden, hier und da wird geschweisst. Ja und dann … wird natürlich gemosert, wenn das Bier nicht kalt, die Salate noch nicht da sind, oder das Fleich noch nicht fertig ist.

21:04 Kleine Ergänzung für die Interessierten: Papa Dalton sagt, dass ein gutes Schiff untergeht, aber ja, ein schlechtes Schiff schwimmt Kiel oben.

Sanddorn – Aus bitter wird süß

Die Kinder sind ja bekanntlich aus dem Haus, von daher kann meine Frau häufiger auf der Insel sein. Und was machen kinderlose Eltern, wenn sie Zeit haben – spazieren gehen – Vögel ansehen – im Garten pusseln … behaupten zumindest unsere Kinder.

Es ist aber auch zu schön über die Insel zu laufen. Zur Zeit ist es eine orange Pracht, der Sanddorn ist reif – und, logisch, dann die Überlegung: „Man müsste doch eigendlich mal wieder…“. Pflücken dürfen, wenn ich es richtig weiß, nur die Insulaner für den Eigenbedarf, denn Sanddorn steht unter Naturschutz. Die Beeren kann man von der Pflanze fast nicht abbekommen, sie sitzen zu fest – eine riesen Sauerei. Früher wurden zwei Bretter mit einem Scharnier verbunden zu einer Presse – immer noch eine Sauerei, die tunlichst nicht in der Küche stattfinden sollte. Heute packt man alles in eine Tüte und ab in die Truhe – gefrieren lassen, dann geht es.

Rezepte gibt es viele … Meine Frau ist eher für Marmelade – ich für Likör. Aber da ich schreibe, ein Rezept für Sanddornlikör.

Man nehme: 750g Sanddorn – 250g braunen Zucker (braun wegen der Farbe) – eine Flasche Wodka, Rum oder billigen Schnaps (ich nehme nie Rum, da der durchschmeckt) – eine Vanilleschote. Der Rest ist ganz einfach – alles in eine Flasche zusammenfüllen, schütteln und dann sieben bis acht Wochen an einem sonnigen Platz stehen lassen – zwischendurch schütteln. Dann alles abgießen und in eine schöne Flasche umfüllen – fertig. Vor dem Verzehr noch einmal schütteln, da sich das ganze immer wieder entmischt.

Viel Spass, aber man kann den Likör natürlich auch kaufen.

Herbst auf der Insel

Bei uns ist das Wetter immer gut

… ja, wer jetzt auf der Insel sein kann. Es ist Regen angesagt, aber es scheint die Sonne. Es ist Sonne angesagt und, ja natürlich, es scheint die Sonne.

Gut, die Nächte werden langsam kalt, aber dafür gibt es einen wunderschönen Sternenhimmel – und tagsüber kann man prima im Pullover draussen sitzen. Wobei das Temeraturempfinden der Gäste schon sehr unterschiedlich ist. Während die Einen in Badehose windgeschützt auf der Terasse liegen, kaufen Andere bei Stadtlander Handschuhe und Mützen.

Sehr schön sind die langen Spaziergänge am Strand und durch die Dünen – auf dem Rückweg ein kleiner Abstecher im Ostdorf bei Feldmanns und dann zum Tee nach Hause.

Im Accummer Ee hat für einige Tage ein Saugbagger gelegen – hat etwas gedauert, bis ich begriffen hatte, was das war – und hat auf Langeoog Sand angespült – die müssen eben auch etwas für den Schutz der Insel tun.